Rechtsradikale Jugendliche auf Dorfplätzen, Neonazi-Aufmärsche, Gewaltverbrechen und Hetzjagden – im Brandenburg der Nachwendejahre fiel rechtes Gedankengut auf fruchtbaren Boden.
Was der Journalist Christian Bangel unter dem Stichwort „Baseballschlägerjahre“ beschreibt, löste in der demokratischen Zivilgesellschaft Widerstand aus: 1997 gründete sich das Aktionsbündnis Brandenburg gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit.
In Potsdam haben wir gestern parteiübergreifend das 25jährige Bestehen gefeiert und auf viele erfolgreiche Projekte und eine tolle Entwicklung zurückgeschaut. Mit dabei auch Plakate der Kampagne „Schöner leben ohne Nazis“, an der ich mich damals noch als JuLi-Vorsitzender beteiligen durfte.
Aber: der Rechtsextremismus ist nicht verschwunden. Im Gegenteil: er verändert sich. Was in den Nachwendejahren Glatze, Bomberjacke und Springerstiefel waren, ist heute Anzug und Landtagsmandat.
Bei allem, was Demokraten politisch voneinander trennen mag, muss es einen großen gemeinsamen Nenner geben. Er lautet damals wie heute: Nazis raus! Aus den Köpfen und den Parlamenten.
18. Juni 2022